Die Corona-Pandemie hat sich im ersten Quartal 2020 beim Fischeinkauf durch ein verändertes Einkaufsverhalten bemerkbar gemacht. Mit der Schließung weiter Teile des Außer-Haus-Verzehrs, dem verstärkten
Arbeiten von zu Haus aus und dem bundesweiten Homeschooling wurden 10,9 % (+ 12.108 t) mehr Fisch und Meeresfrüchte für den Verzehr zu Haus eingekauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Haushaltsausgaben für Fisch & Co. lagen um 125 Mio. € (+ 11,4 %) über dem Wert für das 1. Quartal 2019.
Ebenso auffällig ist die Auswahl der Produkte, zu die Konsumenten in von Unsicherheit gekennzeichneten Zeiten greifen: Zu Beginn der Krise wurden die häuslichen Vorräte aufgestockt und bevorzugt länger haltbare Produkte eingekauft. Nr. 1 beim Fischeinkauf sind aktuell Fischdauerkonserven. Deren Einkäufe stiegen im 1. Quartal um 25 % sowohl in der Menge als auch im Wert an. Allein im März 2020 wurden mit 9.051 t 46 % mehr an Fischdauerkonserven eingekauft als im Vorjahresmonat. Dies entspricht einem Mengenzuwachs von 2.869 t gegenüber dem Vorjahr.
Aber auch TK-Erzeugnisse standen im 1. Quartal 2020 stärker in der Gunst der Verbraucher als im gleichen Zeitraum 2019. So wurden 14,2 % mehr tiefgefrorene Fischereierzeugnisse eingekauft, was einem Zuwachs von 4.998 Tonnen entspricht. Der Einkaufswert stieg um 15,3 % auf 327 Mio. € an. Diese Nachfragezuwächse waren nur möglich, weil die Hersteller alle Kräfte mobilisiert hatten, um den Nachschub für die Regale des Einzelhandels sicherzustellen.
Andere Fischerzeugnisse wie Frischfisch und Räucherfisch weisen im ersten Quartal ein unterdurchschnittliches Wachstum auf. Während die Einkäufe von Frischfisch mit 0,7 % in der Menge stabil blieben, haben die Verbraucher 9,5 % mehr für diesen Genuss ausgeben. Auch der Absatz von Räucherfisch blieb mit einem Minus von 0,8 % auf dem Mengenniveau des Vorjahresmonats. Allerdings haben sich im Vergleich zu Frischfisch Räucherfischerzeugnisse um 2,2 % bei den Ausgaben erhöht.
(fischinfo.de)